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GEORG FRIEDRICH HÄNDEL |
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Zum Inhalt
1. Akt
Das Oratorium beginnt mit einer Ehrung Jupiters und des Kaisers.
Valens, der
römische Präfekt, droht allen, die sich weigern das Opfer
darzubringen, mit dem
Tod. Didymus, ein junger römischer Offizier, der heimlich zum
Christentum
übergetreten ist, verteidigt das geistige Widerstandsrecht, wenn
er auch seine
Treue zum Kaiser bekennt. Darauf kann Valens nicht eingehen. Er
verkündet
vielmehr die Todesstrafe für alle Widerspenstigen. Didymus sucht
Hilfe bei
Septimius, seinem Freund und unmittelbaren Vorgesetzten, der Anteilnahme
zeigt, aber nachdrücklich erklärt, ein Soldat müsse
gehorchen.
In der nächsten Szene treffen wir Theodora unter den versammelten
Christen. Sie
ist eine junge Patrizierin, begleitet von Irene, ihrer Vertrauten. Auch
sie
beide widersetzen sich, und Valens, der nicht verstehen kann, dass die
Christen
solch einen tödlichen Konflikt nicht aus gesundem Menschenverstand
vermeiden,
lässt Theodora verhaften und verurteilt sie, im Tempel der Venus
Dienst zu tun,
mit allem, was dazugehört... Didymus gelobt, sein Leben
einzusetzen, um seine
Geliebte zu retten, und die Christen flehen um die Hilfe des Himmels
für das
junge Paar.
2. Akt
Die Römer bereiten sich auf die Freuden vor, die sie im Tempel der
Venus erwarten.
Septimius versucht, Valens zuliebe, noch einmal Theodora davon zu
überzeugen,
dass es besser sei, Jupiter zu opfern, als eine Prostituierte des
Tempels zu
werden, aber Theodora setzt ihre Zuversicht auf die göttliche
Hilfe.
Didymus gesteht Septimius, dass er Christ sei und Theodora von ganzem
Herzen
ergeben. Die beiden Soldaten sind Kameraden, und der ältere
Offizier erlaubt
dem jüngeren, Theodora im Gefängnis zu besuchen. Dort
schlägt Didymus Theodora
vor, die Kleider zu tauschen, so dass sie entfliehen könne. Obwohl
sie
todeswillig ist, nimmt sie schliesslich das Opfer an.
3. Akt
Zur allgemeinen Freude kehrt Theodora zu den betenden Christen
zurück, aber
bald wird bekannt, dass Didymus, wegen seiner Beihilfe zur Flucht zum
Tode
verurteilt wurde. Das gleiche Schicksal erwartet Theodora, falls sie
entdeckt
wird. In der abschliessenden Gerichtsszene sieht Valens keinen Grund,
das
Märtyrertum, nach dem beide streben, abzuwenden.
Text und Übersetzung
1.
SZENE Valens, Didymus, Septimius und die
Heiden
Valens
’tis Dioclesian’s natal day |
Dies
ist des Kaisers Ehrentag: |
Proclaim throughout the bonds |
Ruft
aus ein heilig Fest durch |
of Antioch |
Antiochien’s Stadt |
A feast, and solemn sacrifice to Jove! |
und
frommen Opferdienst für Zeus! |
Who so disdains to join |
Wer
immer wagt dem Brauch |
the sacred rites, |
sich
zu entziehn, |
Shall feel our wrath in chastisement, |
fühl’
unsern Zorn in Kerker |
or death; |
oder Tod; |
And this, Septimius, take you in charge. |
und
dein, Septimius, sei dies Geschäft. |
Arie
Go, my faithful soldier, go |
Geh,
mein treuer Krieger, geh, |
Let the fragrant incense rise |
süsser
Duft des Weihrauch’s wall’ |
To Jove, great ruler of the skies! |
zu
Zeus empor, dem Herrn des All! |
Chor der Heiden
And draw a blessing down |
Und
Segensfülle fleh |
On his imperial crown, |
auf
Kron’ und Herrscherstab |
Who rules the world below! |
des
Herrn der Erd’ herab! |
Didymus
Vouchsafe, dread Sir, a gracious ear |
Gewähr,
o Herr, Willfahrung mir |
To my request. |
für
mein Gesuch. |
Let not thy sentence doom |
Nicht
strafe dein Gebot |
To racks and flames all, all, |
mit
Feu’r und Schwert auch ihn, |
whose scruplous minds |
dem
seine Pflicht, |
Will not permit them, or, |
dem
sein Gewissen nicht |
to bend the knee |
zu
knie’n erlaubt |
To Gods they know not, or, |
vor
fremden Göttern, oder |
in wanton mood, |
leichten Sinn’s, |
To celebrate the day with Roman rites. |
die
Feier zu begehn in röm’schem Brauch. |
Valens
Art thou a Roman? |
Bist
du ein Römer, der du |
and yet dar’st defend |
auf
dich wirfst |
A sect, rebellious to the Gods, and Rome? |
für
sie, die unsern Göttern Feind und Rom? |
Didymus
Many there are in Antioch, |
Viele
sind in Antiochien, |
who
disdain |
die
verschmähn |
An idol offering, yet are |
abgött’schen
Opferdienst, und |
friends to Cesar. |
doch
Freunde Cäsars. |
Valens
It cannot be: they are not |
Es
kann nicht sein; die sind nicht |
Cesar’s friends, |
Cäsars Freund, |
Who own not Cesar’s Gods - |
die
Cäsars Götter schmähn. - |
I’ll hear no more! |
Nichts
mehr davon! |
Arie
Racks, gibbets, sword and fire |
Bann,
Folter, Schwert und Glut |
Shall speak my vengeful ire |
droht
meine Rachewut |
Against the stubborn knee. |
dem
Stolz des starren Knies. |
Nor gushing tears, |
Trotz
deiner Trän’ |
Nor ardent pray’rs |
und
eitlem Flehn |
Shall shake our firm decree. |
steht
fest, was ich euch hiess! |
Chor der Heiden
For ever thus stands fix’d the doom |
So
komme jeder Feind zu Fall, |
Of rebels to the Gods and Rome. |
der
frech die Götter Roms verhöhnt, |
While sweeter than the trumpets sound |
weil
süsser als Trompetenschall |
Their groans and cries ar heard around. |
umher
sein Angstgeschrei ertönt. |
Valens
geht ab.
2. SZENE Didymus und Septimius
Didymus
Most cruel edict! Sure, |
O grausam Gebot! Gewiss, dein |
thy gen’rous soul, |
edles Herz, |
Septimius, abhors the dreadful task |
Septimius,
verabscheut dieses Geschäft |
Of persecution. Ought we not to leave |
Blutgier’gen
Eifers. Schuf nicht die Natur |
The free-born mind of man still |
den
freien Geist des Menschen |
ever free? |
ewig frei? |
Since vain is the attempt, |
Denn
immer beugest du des |
to force belief |
Glaubens
Kraft |
With
the severest instruments |
selbst
mit dem schärfsten Marterzeug |
of death? |
des Tods. |
Arie
The raptur’d soul defies the sword, |
Ein
gläubig Herz, es trotzt dem Schwert, |
Secure of virtue’s claim, |
gestählt
in frommem Mut: |
And trusting Heaven’s unerring word, |
Es
trotzt, mit Gottes Wort bewehrt, |
Enjoys the circling flame. |
und
lacht der Flammen Glut. |
No engines can a tyrant find, |
nicht
Folterzwang, nicht Bann und Haft |
To storm the truthsupported mind. |
bezwingt
des freien Geistes Kraft. |
Septimius
I know thy virtues, |
Ich
kenn dein Herz nur, |
and ask not the faith; |
deinen
Glauben nicht; |
Enjoy it as vou will, my Didymus |
frei
folge deiner Wahl, mein Didymus. |
Though not a Christian, yet, I own, |
Nicht
bin ich Christ zwar, doch ich fühl’, |
Something within declares for acts |
etwas
in mir spricht laut für milde |
of mercy. |
Duldung. |
But Antioch’s President must |
Doch
Valens’ Machtgebot heischt |
be obey’d; |
Folgsamkeit; |
Such is the Roman discipline, while |
we so
will’s der Römer Kriegszucht, und uns |
Can only pity whom whom we dare |
steht
nur das Mitleid, nicht die |
not space. |
Gnade zu. |
Arie
Descend, kind pity, heav’nly guest, |
O
komm, sanft Mitleid, Himmelslust, |
Descend, and fill each human breast |
und
gib, dass aller Menschen Brust |
With sympathizing woe! |
Erbarmen
mild versöhnt! |
That liberty and peace of mind |
Dass
Friedlichkeit und Duldsamkeit |
May sweetly harmonize mankind, |
die
Welt mit süsser Eintracht freut, |
And bless the world below! |
mit
Heil und Segen krönt! |
Ab
3. Szene Theodora und Irene mit den Christen
Theodora
Though hard, my friends, |
Zwar
hart, o Freunde, |
yet wholesome are the truths |
doch
heilverheissend ist |
Taught in affliction’s school, |
der
Trübsal Schule uns, |
whence the pure soul |
die
unsern Geist |
Rises refin’d, and soars |
läuternd
erhebt und |
above the world. |
dieser
Welt entrückt. |
Arie
Fond flatt’ring world, adieu! |
Fahr,
stolze Welt, dahin! |
The gayly-smiling pow’r, |
Dein
schmeichelnd Angesicht, |
Empty
treasures, |
freundlich
strahlend, |
Fleeting pleasures, |
eitel prahlend, |
Ne’er shall tempt or charm me more. |
reizt
und lockt mich ferner nicht. |
Fond flatt’ring world, adieu! |
Fahr,
stolze Welt, dahin! |
Faith inviting, |
Gottes Weisung |
Hope
delighting, |
und
Verheissung, |
Nobler joys we now pursue. |
lenkt
auf höh’res Gut den Sinn. |
Fond flatt’ring world, adieu! |
Fahr,
stolze Welt, dahin! |
Irene
Oh bright example of all goodness! |
O
glänzend Vorbild aller Güte! |
How easy seems affliction’s |
Wie
leicht erscheint der Trübsal |
heavy load. |
schwere Last. |
While thus instructed, |
Wenn
so geleitet, |
and companion’d thus, |
unterwiesen so, |
As ‘twere with Heaven conversing, |
verachtend
unser Blick hernieder |
we look |
schaut |
On the vain pomp of proud |
auf
allen Pomp des eitlen |
Prosperity! |
Erdenglücks! |
Chor der Christen
Come, mighty Father, mighty Lord, |
Komm,
gnäd’ger Vater, starker Hort, |
With Love our souls inspire! |
füll
uns mit heil’ger Glut! |
While Grace and Truth flow |
Die
Gnad’ und Wahrheit |
from thy Word, |
strömt
aus deinem Wort, |
And feed the holy fire. |
und
stärkt den frommen Mut. |
4. SZENE Ein Bote tritt hinzu
Bote
Fly, fly, my brethren, heathen rage |
Flieht,
flieht, o Brüder, Römerwut |
Pursues us swift, - |
verfolgt
uns wild, - |
Arm’d with the terrors of |
Schrecklich
gewaffnet mit Gewalt |
insulting death. |
und Tod. |
Irene
Ah! whither should we fly? |
Ach,
wohin sollt’ ich fliehn? |
or fly from whom? |
Und
flieh’n vor wem? |
The Lord is still the same, to day, |
Der
Herr ist stets Er selbst, so heut |
for ever; |
wie immer; |
And his protection here and |
Sein
Arm beschützt uns hier, |
ev’rywhere. |
wie
überall. |
Though gath’ring round our |
Ob
über uns sich |
destin’d heads |
finster türmt |
The storm now thickens, |
des
Sturmes Wolke, von |
and looks big with fate: |
Verhängnis schwer. |
Still shall thy servants wait on Thee, |
Stets
baut dein Diener fest auf Dich, |
oh Lord, |
o Herr, |
And in thy saving mercy put their trust! |
und
setzt in deine Gnad’ all sein Vertrau’n! |
Arie
As with rosy steps the morn |
Wie
das ros’ge Morgenroth |
Advancing, drives the shades of night, |
der
dunklen Nacht Gewölk durchbricht, |
So from virtous toils well-borne |
so
aus Erdennacht und Not |
Raise thou our hopes of endless light! |
heb
uns empor zu deinem Licht! |
Triumphant Saviour! Lord of day! |
Erlöser!
Heiland! mächt’ger Hort! |
Thou art the life, the light, the way! |
Du
bist das Heil’, der Weg, das Wort! |
Chor der Christen
All pow’r in heaven above, |
Die
Macht im Himmel dort, |
or earth beneath, |
auf
Erden hier, |
Belongs to Thee alone, |
sie
steht allein bei Dir, |
Thou everlasting One! |
Du
ewig grosser Gott! |
Mighty to save in perils, storm and death. |
Hilfreich
befreist du uns aus Not und Tod. |
5. SZENE Septimius stürzt herein
Septimius
Mistaken wretches! why thus blind |
Sinnlose
Toren! wie doch wagt |
to fate |
ihr
hier |
Do ye in private Oratories dare |
eure
geheimen Bräuche zu begehn? |
Rebel against the President’s decree? |
Wie
trotzt ihr kühn des Herrschers |
and scom |
Machtbefehl? |
With native rites to celebrate |
Verschmäht
nach unserm Brauch zu |
the day, |
feiern
diesen Tag, |
Sacred to Cesar, and protecting Jove? |
heilig
dem Cäsar und dem grossen Zeus? |
Theodora
Deluded mortal! call it not rebellion, |
Betörter
Römer! nenne du nicht Trotz |
To worship God; it is His |
den
heil’gen Dienst; es ist Sein |
dread command, |
hehr Gebot, |
His, whom we cannot, dare |
Des’,
dem wir nimmer weigern |
not
disobey, |
unsere
Pflicht, |
Though death be our reward. |
sei
Tod auch unser Lohn. |
Septimius
Death is not yet thy doom, |
Tod
ist nicht dein Geschick, |
But worse than death to such |
doch
mehr als Tod für solch |
a virtuous mind! |
ein
fromm Gemüt! |
Lady, these guards are order’d |
Jungfrau,
die Wache geleitet dich |
to convey you |
zu Venus’ |
To the vile place, a prostitute, |
festlichem
Haus, zu zwingen dich zu |
to devote your charms. |
der
Göttin Dienst. |
Theodora
Oh worse than death indeed! |
O
mehr als Tod fürwahr! |
Lead me, ye guards, |
O
leitet mich, |
Lead me, or to the rack, |
führt
zur Folter mich hin, |
or to the flames, |
führt
mich zum Tod, |
I’ll thank your gracious mercy! |
ich
dank es eurer Gnade! |
Arie
Angels, ever bright and fair, |
Engel,
ewig licht und klar, |
Take, oh take me to your care! |
nehmt
mich auf in eure Schar! |
Speed to your own courts my flight, |
Führt
mich ein zur Herrlichkeit |
Clad in robes of virgin white! |
in
der Unschuld reinem Kleid! |
Theodora und Septimius
gehen ab
6. SZENE Didymus sucht bei den Christen nach
Theodora
Didymus
Unhappy, happy crew! - |
Unsel’ge,
sel’ge Schar! - |
why stand you thus, |
wie
steht ihr so, |
Wild with amazement? |
Wild
in Bestürzung? |
Say, where is my love, |
Sagt,
wo ist mein Leben, |
My life, my Theodora? |
mein
Licht, meine Theodora? |
Irene
Alas! she's gone; |
Weh' uns! Gewalt |
Too late thou cam'st to save |
hat sie
hinweg geführt, |
The fairest, noblest, best of women. |
Die
schönste, edelste der Frauen. |
A Roman soldier led her |
Ein
röm'scher Krieger riss sie weg |
trembling
hence, |
von
hier, |
To the vile place, where Venus keeps |
zum Ort
der Schmach, wo Venus |
her court. |
Hof hält |
Arie, Didymus
Kind Heaven, if virtue be thy care: |
Gott
Herr! wenn Unschuld lieb dir ist, |
With courage fire me, |
gib
Mut und Stärke |
Or art inspire me, |
zum
kühnen Werke, |
To free the captive fair! |
Die
Teure zu befrei’n! |
On the wings of the wind will I fly, |
Auf
den Schwingen des Winds eil’ ich nach, |
with this princess to live, |
sie
zu retten vom Tod, |
or this Christian to die. |
sie
zu schirmen vor Schmach. |
Irene
Oh love, how great thy pow’r! |
Wie
gross, wie edel ist |
but greater still |
der
Liebe Macht, |
When virtue prompts the steady mind, |
wenn
Tugend spornt das treue Herz, |
to prove |
zu
prüfen |
Its native strength in deeds of |
seine
Kraft in Taten |
highest
honour! |
höchster
Ehren! |
Chor der Christen
Go, gen’rous pious youth! |
Geh,
frommer Jüngling, geh! |
May all the pow’rs above |
Und
Gottes Hülfe steh |
Reward thy virtuous love, |
in
Gnad’ und Huld dir bei, |
Thy constancy and truth |
Lieb’
lohnend dir und Treu’! |
With Theodora’s charms, |
In Theodoras Arm |
Free from these dire alarms: |
sei
frei von allem Harm’ |
Or crown you with the blest |
sonst
teile Gott dir zu |
In glory, peace and rest! |
der
Sel’gen Fried’ und Ruh’! |
Alle gehen
ab
1. SZENE Valens, Septimius und die Heiden auf
dem Festplatz von Antiochien
Valens
Ye men of Antioch, with solemn pomp |
Ihr
Antiochier, in Feierpracht |
Renew the grateful sacrifice to Jove! |
erneu’t
den heil’gen Opferdienst dem Zeus! |
And while your songs ascend the |
Und
weil Gesang zum Himmel |
vaulted skies, |
steigt empor, |
Pour on the smoking altar floods |
giesst
in des Herdes Flammen |
of wine, |
Fluten Weins, |
In honour of the smiling deities, |
und
flehet um der süssen Göttinnen, |
Fair Flora, and the Cyprian queen. |
um
Floras und um Cypris’ Huld. |
|
|
|
|
Chor der Heiden
Queen of summer, queen of love, |
Die
ihr Lieb’ und Frühlingslust |
And thou cloud-compelling Jove: |
wonnig
weckt in unsrer Brust: |
Grant a long and happy reign |
Spendet
Heil aus milder Hand |
To great Cesar, king of men! |
unserm
Herrn und diesem Land! |
Arie Valens
Wide spread his name |
Weit
schall’ sein Nam? |
And make his glory |
durch
alle Welten, |
Of endless fame |
zu
stetem Preis |
The lasting story! |
dem
mächt’gen Helden! |
Valens
Return, Septimius, to the |
Zurück,
Septimius, zu der |
stubbom maid, |
Christin geh, |
And learn her final resolution. |
und
hör von ihr, was sie beschlossen. |
If ere the sun with prone career |
Wenn,
eh’ die Sonn’ in ihrem Lauf |
has reach’d |
erreicht |
The westem isles, she deigns |
ihr
Abendziel, sie unsern |
an
offering |
Göttinnen |
To the great Gods, she shall be free; |
ein
Opfer weiht, so sei sie frei; |
if not, |
wo nicht, |
The meanest of my guards so |
reisst
sie mit Gewalt |
Shall triumph o’er her boasted |
zu
dem verschmähten Dienst der |
chastity. |
Göttin
hin. |
Chor der Heiden
Venus laughing from the skies, |
Venus,
lachend aus den Höh’n |
Will applaud her votaries: |
soll
sich freun auf uns zu sehn: |
While seizing the treasure, |
Wenn,
jauchzend der Beute, |
We revel in pleasure, |
wir
schwelgen in Freude, |
Revenge sweet love supplies! |
in
Rach’ uns froh ergehn! |
Venus laughing from the skies, |
Venus,
lachend aus den Höh’n, |
Will applaud her votaries. |
soll
sich freun auf uns zu sehn. |
2. SZENE Theodora im Gefängnis
(Largo)
Theodora
Oh thou bright sun! how sweet thy rays |
O
Strahl der Sonne, wie labst du ihn, |
To health and liberry! but here, |
der
frei und glücklich ist! Doch hier, |
alas! |
o Schmerz! |
They swell the agonizing thought |
Weckst
du das bittre Vorgefühl |
of shame, |
der Schmach, |
And pierce my soul with sorrows |
und
quälst mein Herz mit |
yet unknown. |
namenloser Pein. |
Arie
With darkness deep, as is my woe, |
In
Dunkel, tief wie meine Pein, |
Hide me, ye shades of Night |
birg,
Nacht, mein Angesicht! |
Your thickest veil around me throw, |
In
schwarze Schleier hüll mich ein, |
Conceal’d from human sight! |
entrückt
dem Tageslicht! |
Or come, thou Death, thy victim save, |
O
rette Tod, (dein Opfer ruft!) |
Kindly embosom’d in the grave! |
freundlich
versenke mich zur Gruft! |
(Largo)
But why art thou disquieted, my soul? |
Doch
was bist du so sorgenvoll, meine Seele? |
Hark! Heaven invites thee in sweet |
Horch!
wie der Sphären |
rapt’rous strains |
süsse Harmonie’n |
To join the ever-singing, |
empor
die Seele ziehen zu dem sel’gen Chor |
ever loving choir. |
der
Heil’gen und Engel in dem |
Of saints and angels in the courts above. |
Reich
des Lichts. |
3. SZENE Didymus und Septimius
Didymus
Septimius, I am a Christian. |
Septimius,
ich bin ein Christ. |
And she, who by Heaven’s |
Und
sie, die zuerst nach des |
influential grace |
Himmels Rat |
With pure religious sentiments inspir’d |
mit
reiner Gotteslehre mir genährt, |
My soul, with virtuous love inflam’d |
den
Geist, zu edler Lieb’ entflammt |
my heart: |
mein Herz: |
Ev’n she, who, shame to all humanity! |
Ja
sie, o Schimpf für alle Menschlichkeit! |
Is now condemn’d to public lust - |
Ist
nun bedroht mit Schmach und Tod - |
Septimius
No more! |
Nichts mehr! |
The shame reflects too much upon |
Die
Schmach fällt allzusehr auf |
thy
friend, |
deinen
Freund, |
The mean, though duteous of pow’r, |
der
ach! das Werkzeug dieses Frevels ward, |
Knowing her virtues only, not thy love. |
doch
deines Herzens Liebe nicht geahnt. |
Arie
Though the honours, that Flora and |
Ob
die Ehren, die Flora und |
Venus
receive |
Venus
erfreu’n; |
From the Romans, this Christian |
diese
Christin den Göttern |
refuses to give: |
verweigert
zu weihn: |
Yet nor Venus nor Flora delight in |
Doch
hat Flora noch Venus nicht |
the woe, |
Lust
an dem Leid, |
That disfigures the fairest |
das
ihr holdestes Abbild auf Erden |
resemblance below. |
entweiht. |
Didymus
Oh save her then, or give me pow’r |
O
rette sie! o gib zu retten |
to save |
Macht |
By free admission to th’imprison’d maid! |
durch
freien Zutritt zur Gefang’nen mir! |
Septimius
My guards, not less asham’d of their |
Die
Wache, selbst beschämt ob |
vile
office, |
ihres
Dienstes, |
Will second your intent, and |
Begünstigt
deinen Wunsch |
pleasure me. |
mit Freudigkeit. |
Didymus
I will reward them with a bounteous |
Ich
will danken mit dem reichsten |
heart, |
Lohn, |
And you, my friend, with all that |
und
dir, mein Freund, mit allem was |
Heaven can give |
mein Gott |
To the sincerity of pray’r. |
gewährt
dem innigsten Gebet. |
4. SZENE Irene und die Christen
The clouds begin to veil |
Der
Abend wirft |
the
hemisphere, |
den
Wolkenschleier aus: |
And heavily bring on the night: |
Die
Dunkelheit der Nacht bricht ein; |
the last |
vielleicht |
Perhaps to us - oh! that it were the last |
die
letzte uns - O, wär’s die letzte auch |
To Theodora, ere she fall a prey |
für
Theodora, ehe sie zum Raub |
To unexampled lust and cruelty. |
der
unerhörten Wuth und Bosheit wird! |
Arie
Defend her, Heaven, let angels spread |
Wölb’
unsichtbar ein schirmend Dach. |
Their viewless tents around her bed! |
O
Engelschar, um ihr Gemach! |
Keep her from vile assaults secure, |
Lass
sie vor Schmach behütet sein, |
Still ever calm and ever pure! |
in
Frieden still, in Unschuld rein! |
5. SZENE In Theodoras Gefängnis: Didymus
nähert sich ihr;mit dem geschlossenen Visier seines Helmes bleibt
er unerkannt.
Didymus
Or lull’d with grief, of rapt her soul |
Sieh,
wie sie sanft, von Gram in |
to heaven |
Schlaf gesenkt, |
In innocence of thought, |
in
unschuldvoller Ruh’ |
intranc’d she lies. |
entschlummert liegt! |
Arie
Sweet rose and lily, flow’ry form! |
Süss’
Ros’ und Lilie, duftig Bild! |
Take me your faithful guard, |
Treu
will ich warten dein, |
To shield you from bleak wind |
in
Wind und Sturm ein Schirm |
and storm - |
und Schild - |
A smile be my reward! |
ein
Blick wird Lohn mir sein! |
Theodora
Oh save me, Heaven, in this my |
Erbarm,
o Himmel, in dieser Stund’ |
perilous hour! |
dich mein! |
Didymus
Start not, much injur’d princess - |
Erschrick,
o Teure, nicht! |
I come not |
Ich
komme nicht |
As one, this place might give you |
Ein
Feind, wie du ihn Grund |
cause to dread, |
zu
fürchten hast. |
But your deliverer |
Nein,
zu erretten dich, |
And that dear ornament to Theodora, |
und
aus dem Kerker dir den Weg zu öffnen |
Her angel purity. - If you vouchsafe |
zu
deiner Freiheit. - Willfahre nur, |
But to change habit with your - |
Zu
tauschen dein Gewand mit - |
Didymus. |
Didymus. |
gibt sich
zu erkennen.
Theodora
Excellent youth! |
O
tapfrer Mann! |
I know thy courage, virtue, |
Ich
kenn’ dein mutig, |
and thy love! |
treues,
edles Herz! |
This becomes not Theodora, |
Dies
geziemt nicht Theodora, |
But the blind enemies of truth - |
nein,
nur den Feinden meines Gottes - |
Oh no, |
O nein, |
lt must not be! Yet Didymus |
dies
soll nicht sein! Doch kannst du mir |
can give |
verleih’n |
A boon, will make me happy! |
der
Gaben allerhöchste! |
Didymus
How? or what? my soul with transport |
Sag’,
o sprich! denn mit Entzücken |
Listens to the request. |
lausch’
ich deinem Wunsch. |
Arie Theodora
The pilgrim's home, |
Des Knaben Heil, |
the sick man's health, |
des Armen Hort |
The captive's ransom, |
des müden Pilgers |
poor man's wealth |
Heimatort |
From thee I would receive! |
sei mir von
dir gewährt! |
These, and a thousand treasures more |
So teure
Schätze zu verleih'n |
That gentle death has now in store, |
aus Todes
gabenreichem Schrein |
Thy hand and sword can give. |
vermag dein
Armund Schwert. |
Didymus
Forbid it, Heaven! |
Verhüt'
es Gott! |
Shall I destroy the life I came to save? |
Wie
brächt' ich Tod, wo ich zu retten kam? |
Shall I in Theodora's blood embrue |
Wie sollt'
ich tauchen in dein Blut |
My guilty hands, and give her death, |
die Hand, |
who taught |
die schuld'ge
Hand, und tödten sie, |
Me first to live? |
die leben
mich gelehrt? |
Theodora
Ah! what is liberty or life to me, |
Ach
wär' Leben doch und Freiheit mir, |
That Didymus must purchase |
die
du mit eignem Leben |
with his own! |
büssen musst! |
Didymus
Fear not for me! The Pow'r that led |
Sei ohne
Furcht! Die Macht, die her |
me hither, |
mich
führte, |
Will guard me hence; if not, |
führt
mich auch weg; wo nicht, |
His will be done! |
gescheh' ihr
Wille! |
Theodora
Yes, kind deliverer. |
Ja,
mein Erretter, |
I will trust that Pow'r! |
ich
vertraue ihr! |
Farewell, thou gen'rous youth! |
Leb wohl, o edler Held! |
Didymus
Farewell, thou mirror of the virgin state! |
Leb wohl! o
aller Frauen Krone du! |
Duett
Theodora
To thee, thou glorious son of worth, |
Leb
wohl! o du der Männer Preis und Zier, |
Be life and safety given! |
sei
Glück und Heil mit dir! |
To thee, whose virtues suit thy birth, |
Leb
wohl, o du der Frauen Kron' und Zier, |
Be every Blessing given! |
sei
Glück und Heil mit dir! |
Beide
I hope again to meet on earth, |
Auf
Wiedersehn in dieser Welt, |
But sure shall meet in heaven! |
gewiss
im Himmelreich! |
6. SZENE Irene im Lager der Christen
Irene
’tis night; but night’s sweet blessing |
‘s
ist Nacht; doch ist der Trost der |
is
deny’d |
Nacht
versagt |
To grief like ours. |
so
schwerem Gram. |
Be pray’r our refuge, pray’r to Him, |
Zu
Ihm denn betet, der den |
who rais’d, |
Toten einst |
And still can raise, the dead to life |
ins
Leben rief, und noch ihn |
and
joy’. |
rufen
kann! |
Chor der Christen
He saw the lovely youth, |
Er
sah den Jüngling ruh’n bleich |
Death’s early prey, |
ruh’n
im Staub. |
Alas! too early snatch’d away: |
O
Gram, des frühen Todes Raub: |
He heard his mother’s fun’ral cries: |
er
hört der Mutter Klaggesang: |
Rise, youth! he said: the youth |
Steh!
rief sein Wort: |
begins to rise! |
der
Jüngling steht empor! |
Lowly the matron bow’d, and bore |
Tief
sinkt die Mutter hin, und preist in |
away the prize! |
stummem
Dank! |
1. SZENE Irene mit den Christen
Arie Irene
Lord to thee, each night and day. |
Herr, zu dir
aus unserm Kreis |
Strong in hope we sing and pray! |
steigt empor
Gesang und Preis! |
Though convulsive rocks the ground, |
Ob die Erde
bebend schwankt, |
And thy thunders roll around: |
unter deinem
Donner wankt: |
Still to thee we sing and pray! |
Doch schallt
dir Gesang und Preis! |
2. SZENE Theodora tritt ein; sie trägt die
Kleider Didymus'.
Irene
But see, the good, the virtous |
Doch sieh, da
kommt der tapfre |
Didymus! |
Didymus! |
He comes to join with us in pray'r |
Er stimmt in
dies Gebet für |
for Theodora. |
unsere Theodora. |
Theodora gibt sich zu erkennen
Theodora
No, Heaven has heard your pray'rs |
Nein, Gott
hat euch erhört: |
for Theodora - |
seht Theodora |
Behold her safe! - |
erlöst
und frei! - |
Oh, that as free and safe |
o wär'
auch er so frei, |
Were Didymus, my kind deliverer! |
mein Didymus,
mein edler Retter! |
But let this habit speak the rest. |
Doch
lös' dies Kleid das Rätsel euch. |
Chor der Christen
Blest be the hand, and blest the pow'r, |
Heil sei der
Hand, und Dank der Macht, |
That in this dark and dang'rous hour |
durch die aus
Schmach und Todesnacht |
Sav'd thee from cruel strife! |
errettet du
entflohn! |
Lord, favour still the kind intent, |
Herr, lenke
du des Jünglings Pfad |
And bless thy gracious instrument |
und gib
für seine edle That |
With liberty and life! |
die Freiheit
ihm zu Lohn! |
3. SZENE Ein Bote tritt hinzu
Bote
Undaunted in the court stands Didymus, |
Unbeugsam vor
dem Hof steht Didymus, |
Virtuously proud of rescued innocence. |
und
rühmet stolz der Unschuld Retter sich. |
But vain to save the gen'rous hero's life |
Doch
fruchtlos, ihn zu schützen vor dem Tod |
Are all entreaties, ev'n from |
sich alle
Bitten auch der Römer selbst; |
Romans vain; |
und
wuthentbrannt verkündet Valens |
And highenrag'd the President protests, |
nun, wenn er
ergreift die Flüchtige, |
Should he regain the fugitive, |
nicht mehr
fortan zu schonen |
No more to try her with the fear |
ihres Lebens, |
of infamy, |
nein, sie zu
opfern eines |
But with the terrors of a cruel death. |
blut'gen Tod's. |
Irene
Ah, Theodora! whence this |
Ha, Theodora! |
sudden change |
wie so
plötzlich färbt |
From griefs pale looks to looks |
die bleiche
Wang' |
of red'ning joy! |
ein
freudestrahlend Roth? |
Theodora
Oh my Irene, Heaven is kind! |
Teure Irene,
Gott ist gut! |
And Valens too is kind, to give me pow'r |
Und Valens
auch ist gut, |
To execute in turn my gratitude, |
der Macht mir
gibt, Dass ich mit Taten |
While safe my honour. - |
ihm vergelten
kann, Dem treuen Retter. - |
Stay me not, dear friend! |
Wehr mir
nicht, o Teure! |
Only assist me with a proper dress, |
Freundlich
gewähre mir ein ziemend Kleid, |
That I may ransom the too gen'rous youth. |
Dass ich
befreie den zu edlen Freund. |
Whither, princess, do you fly? |
Wohin,
Teure, willst du fliehn? |
Sure to suffer, sure to die? |
Ins
Verderben, in den Tod? |
Theodora
No, no, Irene, no, |
Nein,
nein, Irene, nein, |
To life and joy I go! |
zum
Leben geh’ ich ein! |
Irene
Vain attempt - oh stay, oh stay! |
Eitler
Wahn - o bleib, o bleib! |
Theodora
Duty calls! I must obey! |
Pflicht
gebietet! dort muss ich hin! |
Theodora
verlässt die Christen.
Irene
She’s gone! disdaining liberty and life, |
Sie
geht! verschmähend alles eitle Glück, |
And ev’ry honour this frail life can give. |
und
alle Ehren, die die Welt gewährt, |
Devotion bids aspire to nobler things, |
der
Eifer treibt sie hin zu höh’rem Gut, |
To boundless love and joys ineffable: - |
endloser
Lieb’, endloser Seligkeit: |
And such her expectation from |
Denn
so steht ihre Hoffnung |
kind
Heaven. |
zu
dem Himmel. |
4. SZENE Valens, Didymus, Septimius und die
Heiden
Dwells there such virtuous courage |
Wohnt
denn in Frauen solch ein |
in her sex? |
edler Mut? |
Preserve them, oh ye Gods, |
Beschützet,
Götter ihr, |
preserve them both! |
schirmt
beide sie! |
Arie
From virtue springs each gen’rous deed, |
Bewund’rung
weckt so hoher Sinn, |
That claims our grate.ful pray’r. |
und
beugt mein flehend Knie. |
Let justice for the hero plead, |
Das
Recht steht auf und spricht für ihn, |
And pity save the fair. |
das
Mitleid fleht für sie. |
Arie Valens
Cease, ye slaves, your fruitless pray’r! |
Schweigt,
und spart die eitle Müh’! |
The pow’rs below |
Die
starre Pflicht |
No pity know |
kennt
Mitleid nicht, |
For the brave, or for the fair. |
keine
Gnad’ für ihn und sie. |
Cease, ye slaves, your fruitless pray’r! |
Schweigt,
und spart die eitle Müh’! |
dazu Theodora
Oppose not, Didymus, my just |
Nicht
wehre. Didymus, dem Wunsch der |
desires; |
Seele; |
For know, that’twas dishonour |
Denn
wiss’, es war die Schmach nur, |
I
declin’d, |
die
ich floh, |
Not death -: most welcome now, |
nicht
Tod -: willkommen sei er mir, |
if
Didymus |
bist
du |
Were safe, whose only crime |
nur
frei, dess’ ganze Schuld war |
was my escape! |
meine
Flucht! |
Chor
der Heiden
How strange their ends, |
O
edler Kampf, |
And yet how glorious! |
o
glorreich Streiten! |
Where each contends |
Wo
jeder für den andern strebt |
To fall victorious! |
den
Tod zu leiden! |
Where virtue its own innocence denies, |
Wo
Unschuld selbst um ihre Strafe wirbt, |
And for the vanquish’d the glad |
für
den Besiegten froh |
victor
dies! |
der
Sieger stirbt! |
Didymus
On me your frowns, your utmost |
Büss
deinen Zorn und deine |
rage
exert, |
letzte
Wut |
On me, your prisoner in chains! |
an
mir, den du in Ketten schlugst! |
Theodora
Those chains |
Die Ketten |
Are due to me, and death to me alone! |
gebühren
mir, der Tod nur mir allein! |
- Are ye then judges for yourselves? |
-
Seid ihr die Richter euer selbst? |
Not so our laws are to be |
Nicht
soll das Recht so zum |
trifled with -: |
Gespötte sein -: |
If both plead guilty, 'tis but equity, |
Seid
beid' ihr schuldig, ist es billig nur, |
That both should suffer. - |
dass
beide sterben. - |
Ye ministers of justice, lead them hence, - |
Ihr
Diener des Gesetzes, führt sie fort, - |
I cannot, will not bear such |
nicht
hör' ich länger noch ihr |
insolence! |
freches Wort! |
Valens geht ab.
5. SZENE Theodora, Didymus, Septimius und
Septimius
- And must such beauty suffer? |
-
Und muss dein Reiz so enden? |
Theodora
- Such useful valour be destroy'd? |
- So
edle Tapferkeit zergehn? |
Septimius
Destroy'd, |
Zergehn, |
Alas! by an unhappy constancy! |
o
Schmerz! durch unselige Beständigkeit! |
Didymus
Yet deem us not unhappy, |
Doch
nenn' uns nicht unselig, |
gentle
friend, |
edler
Freund, |
Nor rash; for life we neither hate |
o
nein! nicht Hass des Lebens |
nor
scorn: |
treibt
uns an: |
But think it a cheap purchase |
Doch
willig tauschen wir es |
for the prize |
um
den Preis, |
Reserv'd in heaven for purity |
der
unsrer dort für treuen |
and faith. |
Glauben harrt. |
Arie und Duett
Didymus
Streams of pleasure ever flowing, |
Freudenströme,
ewig fliessend, |
Fruits ambrosial ever growing, |
Himmelsfrüchte,
ewig spriessend, |
Golden thrones, |
goldne Trone, |
Starry crowns |
Sternenkronen |
Are the triumphs of the blest: |
sind
der Sel'gen reiner Lohn: |
When from life's dull labour free, |
Wenn
sie, frei der Erdenlast, |
Clad with immortality, |
zu
dem Reich des Lichts entflohn, |
They enjoy a lasting rest. |
sich erfreu'n
der ew'gen Rast. |
Theodora und Didymus
Thither let our hearts aspire? |
Dorthin
schwing dich, Herr, empor! |
Objects pure of pure desire, |
Wo
der reinsten Sehnsucht Drang, |
Still encreasing, |
stets beglückend, |
Ever pleasing, |
stets entzückend, |
Wake the song and tune the lyre |
stimmt
die Harf und weckt den Sang |
Of the blissful holy choir! |
in
der Sel'gen frommen Chor! |
6. SZENE Irene mit den Christen
Ere this their doom is past, |
Ihr
Schicksal ist vollbracht, und hat |
and they are gone |
durch bewährt, |
To prove, that Love is stronger far |
dass
Lieb' ist stärker |
than
Death. |
als
der Tod. |
Chor
der Christen
Oh Love divine, thou source of fame, |
Göttliche
Liebe. du Quell des Ruhms |
Of glory and all joy! |
und
edler Tatenlust' |
Let equal fire our souls inflame, |
mit
gleichem Mut füll unsre Brust |
And equal zeal employ: |
des
gleichen Heldentums, |
That we the glorious spring may know, |
dass
uns der Urborn werde klar, |
Whose streams appear'd so bright below! |
dess'
Strom schon hier so herrlich war! |